Das oberste Gebot bei der Planung und Durchführung des Unterrichts in der Schulstation ist stets die individuelle Förderung der einzelnen Kinder und Jugendlichen. Jede/r wird dort abgeholt, wo sie/er steht und erhält Lernangebote, die ganz an den eigenen Stärken und Interessen orientiert sind.
Die Schüler*innen sind innerhalb der Schulstation in zwei Lerngruppen eingeteilt. Die eine Lerngruppe, eine Kleingruppe, besteht aus maximal 8 Kindern und Jugendlichen und wird von einer Lehrkraft für sonderpädagogische Förderung und zwei bis drei pädagogischen Mitarbeiter*innen begleitet. Die andere Gruppe, eine Kleinstgruppe, besteht aus höchstens vier Schüler*innen. Die Begleitung erfolgt für diese Gruppe ebenfalls durch eine sonderpädagogische Lehrkraft und ein bis zwei pädagogische Mitarbeiter*innen.
Der Schultag beginnt immer um 8:15 Uhr mit einer Begrüßungsrunde. Von 8:30 Uhr bis 12 Uhr habe alle Schüler*innen 3 Unterrichtsblöcke à 60 Minuten und eine halbstündige Pause. Um 12:00 Uhr beenden die Schüler*innen den Schultag in ihren Lerngruppen. Im Anschluss daran werden sie dann von Mitarbeiter*innen der Wohngruppen bzw. Erziehungsberechtigten abgeholt, so dass täglich eine persönliche Übergabe möglich ist, um ein optimale Anschlussbetreuung zu ermöglichen.
Jede Lerngruppe hat zudem mindestens einen Projekttag pro Woche. Es werden Ausflüge unternommen, außerschulische Lernorte erforscht oder innerhalb der Schule verschiedene Projekte durchgeführt.
Die Kleingruppe
In der Kleingruppe werden in der Regel die Schüler*innen unterrichtet, die bereits leistungsfähiger und in ihrer Entwicklung fortgeschrittener sind. Hier werden vor allem die Kompetenzen gefördert, die für eine erfolgreiche (Re-) Integration in das Schulsystem notwendig sind.
Ein Unterrichtstag hier kann zum Beispiel so aussehen:
8:15 – 8:30 |
Gemeinsamer Start in den Tag Ankommen, Begrüßung, Besprechung des Tagesablaufs, Freiarbeit |
8:30–9: 30 |
Mathe und Deutsch Jeder arbeitet an seinen eigenen Lernmaterialien, die stets auf den individuellen Leistungsstand abgestimmt sind. Hierfür wird die Gruppe häufig in mehrere Kleingruppen geteilt. |
9:30–10:00 |
Pause |
10:00–11:00 |
Projektarbeit Die Schüler*innen arbeiten gemeinsam an einem Projektthema. In die Planung der Projektthemen werden die Schüler*innen jederzeit mit eigenen Vorschlägen und Ideen einbezogen. Jeder kann hier seine eigenen Stärken und Interessen einbringen. |
11:00–12:00 |
Nebenfächer Den Schüler*innen werden Englisch und weitere Nebenfächer, je nach Lern- und Leistungsstand, in unterrichtlichen Kontexten angeboten. |
12:00–12:15 |
Reflexion In der täglich stattfinden Reflexion wird mit allen Schüler*innen einzeln der vergangene Tag besprochen. Die inhaltlichen Schwerpunkte dieser Reflexion finden sich in der individuellen Förderplanung. |
Die Kleinstgruppe
In der Kleinstgruppe gestalten die Schüler*innen immer freitags gemeinsam mit den Erwachsenen ihren Stundenplan für die nächste Woche. Hierbei werden einige Vorgaben gemacht, die Schüler*innen dürfen ihre Schwerpunkte und Fächer aber zum Großteil selbst wählen. Der Schwerpunkt bei allen Unterrichtsangeboten liegt in dieser Gruppe vor allem auf Beziehungsaufbau, Selbsterfahrung, Wahrnehmung und Überwindung von Lernwiderständen.
Für jede Woche darf ein eigenes Projektthema gewählt werden, in dessen Kontext dann vor allem die Nebenfächer eingebettet werden. Die Schüler*innen erhalten zudem Unterricht in den Hauptfächern Mathematik und Deutsch, wobei sich auch hier stark an den jeweiligen Projektthemen orientiert wird.
Im Anschluss an den Unterricht in der Schulstation werden von den Teammitgliedern Netzwerk- und Kooperationsarbeiten wahrgenommen. Hierzu zählen tägliche Teambesprechungen, Teamsupervision, Dienstbesprechungen mit der Schulleitung und der Leitung der Stiftung Heilpädagogisches Kinderhaus gGmbH, Fallsupervision oder Fachberatungen. Diese Maßnahmen haben das Ziel, die Angebote für die individuellen Schüler*innen regelmäßig zu reflektieren und im Hinblick auf ihre Entwicklung stets zu verbessern.